VERERBTE WUNDEN

Der Schatten der Shoah ist lang – nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich. Er reicht bis in die entlegensten Winkel der Welt und in die nächsten Generationen. Die Folgen der traumatischen Erfahrungen der Großeltern werden häufig unverarbeitet an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Mit ihrem Schweigen versuchen Familien von Überlebenden, sich und ihre Kinder vor den Folgen der erlebten Unmenschlichkeiten zu schützen, jedoch wirkt im Schweigen die traumatische Verfolgungsgeschichte fast immer nach – gerade Kinder reagieren sensibel auf eine Atmosphäre der Zurückhaltung und unterdrückter Last.

Die nachfolgenden Generationen von Shoah-Überlebenden leiden häufig unter der traumatischen Biographie ihrer Großeltern oder Eltern. Dies kann sich u. a. in psychosomatischen Symptomen, belasteten Beziehungen oder einem labilen Selbstwertgefühl äußern.

Es ist eine Schande, dass auch nach 70 Jahren Demokratie kaum angstfreies jüdisches Leben in Deutschland möglich ist, es gibt kaum Ruhe und Normalität. Auch aus aktuellen Bedrohungen heraus schmerzen die alten und neuen Wunden.

Dieses Probono-Angebot bietet die Möglichkeit, sich diesen oft lähmenden Zusammenhängen bewusster zu werden und die unbewussten Identifizierungen mit den Vorfahren zu erkennen und besser mit ihnen umzugehen.

Zielgruppe

Nachfahren von Holocaust-Überlebenden.

Ort, Setting und Kosten

Restaurant Yafo, Auguststrasse 43, 10119 Berlin, Freitag 9 -16 Uhr, Samstag 9 – 13 Uhr, jeweils fortlaufend dreimal pro Jahr in den Kalenderwochen 16, 34, 48. Empfohlene Teilnahmedauer 1 – 3 Jahre. Kostenlos.